Seite:Raisonnirendes Theaterjurnal von der Leipziger Michaelmesse 1783.djvu/154

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zu sehen, für grotesc halten; auch schon der sichtbare Unterschied der Jahre zwischen Madam Günther, und Herrn Distler, gab jener Idee einen schiefen, unwahrscheinlichen, Anstrich, und doch war beyder Alter dem historischen Zusammenhang angemessen.

So sehr ich also das heutige Stük im Ganzen gelobt habe, eben so wenig konnte ich mich entbrechen, diese tadelnde Bemerkung niederzuschreiben – Schade, wirklich Schade, daß Herr Brandes sich hier vergessen, und dadurch, seine schöne Ausarbeitung zur Vollkommenheit empor zu heben, versäumt hat.

Wenn der Gegenstand des gerechtesten Lobs zu hoch steht, wenn auch die ausgesuchtesten Worte das nur halb ausdrüken können, was innres Gefühl einem abdrängt; dann ist Stillschweigen beredter, als buchstäblicher Panegiricus. Wenn man schon Meisterstüke von verschiednen Künstlern gesehn, sie als solche bewundert, sich in ihrem Preise erschöpft,