Seite:Raisonirendes Journal vom deutschen Theater zu Hamburg (1801) Seite 183.jpg

Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal korrekturgelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.

darauf, man würde von Seiten der Direction bey Hamlets künftigen Darstellung vernünftig nachgeben, und dadurch, daß man in selbiger ieden von Ihnen gerügten Fehler vermied, uns dieses erhabene Trauerspiel in ganzer Vollkommenheit zeigen. Lezteres konnte desto füglicher geschehen, da die Befolgung aller Ihrer critischen Anforderungen mit keiner Unmöglichkeit, nicht einmal mit kostspieligen Anstalten, verwikelt war. Hoch gespannt wurden daher meine Erwartungen, als ich erfuhr: daß den 22ten d. M. Hamlet abermals gegeben werde; aber eben so tief wurden sie schon im Voraus niedergedrükt, da mich der Anschlagezettel überzeugte: Madame Fiala trete fortdauernd als Königin hervor. Wie ich nun vollends Gestern Abend bey der wirklichen Vorstellung gewahrte, daß iede von Ihnen bereits getadelte Sottise neuerdings mit halsstarrigem Troze dem Publikum zum Anschauen hingeworfen wurde – daß abermals Madame Fiala im drolligsten Marionettenanzuge spielte; daß man sich nicht die kleine Mühe genommen hatte, den, an sich schon unschiklichen, Teppich im königlichen Courzimmer von der Mitte an auf beyde Seiten fest zurük zu binden; daß Mamsel Stegmann zum Hofkleide gerade die Farbe gewählt hatte, welche, wie Sie Seite 62. Ihres Journals sehr richtig bemerken, damals dem König und der