Seite:Raisonirendes Journal vom deutschen Theater zu Hamburg (1801) Seite 143.jpg

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Manfrone auf der That ertappt, geschloßen, eingekerkert, und zum Tode verurtheilt. – – – Die Verherungen des Kriegs haben, mit mehrern Flüchtigen, auch Blanken in eine Höhle getrieben. Marodeurs legen vor selbiger Feuer an, und erstiken mit deßen Rauche, Alle, die in ihr Rettung und Sicherheit suchten. Blanka hat sich allein, mit Tod und Leben ringend, beym leztern wunderbar erhalten. Bayard kömmt vor dieser Höhle mit einigen Rittern an, hört in ihrem Innern eine winselnde Menschenstimme, der Ritter ohne Furcht dringt in sie durch Flammen und Rauch ein, rettet ein weibliches Geschöpf vom nahen Tode, erkennt in ihm Blanken, und läßt sie unter Tardieu’s Escorte, auch Mirandens Begleitung nach Santa Croce in Sicherheit bringen. Unterwegs wird der Zug von einem feindlichen Haufen angegriffen, Miranda in Vertheigung des erstern getödtet, und als Leiche ebenfalls nach Santa Croce geschafft – dort findet sie Bayard, erfährt von Basco, und betrauert, ihr Schiksal. Eben dort soll der, erwiesener Verbrechen wider den König und wider Bayard halber, verurtheilte Manfrone hingerichtet werden. Blanka erfährt es, bricht ihren Schwur, eilt zu Bayard, und bittet unbedingt um des Gatten Begnadigung. Bayards Entschließungen schwanken, er läßt aber den Verurtheilten, damit er Zeuge der seltensten weiblichen Großmuth seyn soll, in sein Zimmer führen. Manfrone, vom Argwohn verblendet: Bayard liebe Blanken nicht ohne Erwiederung, verstößt sein reines, unschuldiges, Weib. Blanka besteht auf ihrer ersteren Bitte, Manfrone wird pardonirt, und sie begiebt sich ins Kloster. – – Bayard verfolgt seinen kriegerischen Beruf, wird zur Wegnahme eines vom Feinde stark besezten Posten commandirt, und verlangt dazu die erforderliche Mannschaft. Der unversöhnliche Admiral versagt sie, um ihm eine Grube zu graben, in der er unvermeidlich verderben soll. Der Ritter ohne Furcht beachtet die Warnungen