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Eine nackte, aber sehr schöne Seele sah Adalbert rasch und sicher über die Brücke gehen. Das ist der Mönch Theodobert, sagte der Engel, der außer Gott nichts auf der Welt geliebt hat.

Nun faßte der Engel die Hand Adalberts des Landmannes und führte ihn zu dem Wohnsitze der Seligen. Was er da sah, kann keines Menschen Zunge aussprechen. Da war unter anderen der verstorbene Pastor Hildebert aus Sponheim. Der trug einen Stern auf der Brust, welcher funkelte wie die Sonne, weil der Pfarrer schon auf der Erde durch Wissenschaft und Frömmigkeit wie ein Licht geleuchtet hatte.

Die Schar der himmlischen Heerscharen wünschte, daß Adalbert der Landmann bei ihnen bleiben solle. Allein der Engel, der ihn umherführte, sprach: „Er muß zur Erde zurück, damit er seine Sünden bereuen und büßen und nach Jahren glücklicher zu uns zurückkehren kann.“

Darüber entsetzte sich Adalbert der Landmann und weinte bitterlich.

Nachdem er den drei Geistlichen dies Alles berichtet hatte, unterwarf er sich einer strengen Buße. Er baute sich eine Hütte von Holz und Lehm im Walde nahe bei Dahlen und hat da noch sieben Jahre in großer Kreuzigung seines Fleisches gelebt.

Darauf aber stifteten der Propst zu Kreuznach, der Landdechant zu Hilbersheim und der Pfarrer zu Mandel das Kloster Katharinenhof.

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Heinrich Pröhle: Rheinlands schönste Sagen und Geschichten. Tonger & Greven, Berlin 1886, Seite 72. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Proehle_Rheinlands_Sagen_und_Geschichten.djvu/82&oldid=- (Version vom 1.8.2018)