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64. Von dem Hirsch, dem Fisch und dem Schwan, die auf Gottes Wort horchen sollten.

Unser Herr Jesus wollte einmal sehen, ob schon wieder eine Sündfluth nöthig wäre, darum begab er sich mit Petrus auf Reisen. Sie kamen in ein Dorf und baten die reichen Bauern um Speise, aber die sagten: Wenn sie dreschen helfen wollten, so sollten sie zu essen haben, anders nicht. Das schrieb sich der Herr Christus in sein Tagebuch und schickte das nächste Jahr den Bauern Mißwachs dafür und die reichen Bauern hatten jetzt für sich selbst nichts zu dreschen. Als aber Jesus und Petrus von den Bauern abgewiesen waren, kamen sie an eine niedere Schindelhütte im Walde, darin saß ein alter Holzhauer und aß mit seinem Sohne das Mittagsbrod. Bei dem baten sie nur um einen Trunk Wasser, aber der Holzhauer gab ihnen von seiner magern Brodsuppe hin, behielt sie auch über Nacht und verpflegte unsern Herrn Jesus sammt Petro auf’s Schönste und Beste. Weil aber der Herr Jesus prüfen wollte, ob diese Gutmüthigkeit beharrlich sei, so blieben sie volle acht Tage bei dem Holzhauer und jeden Mittag wartete der unserm Heiland und Petro auf’s Beste mit der Brodsuppe auf, woran sie sich recht labten.

Als die acht Tage um waren, sagte Jesus dem Holzhauer Lebewohl und nahm dessen Knaben mit sich. Unterwegs fragte Jesus und Petrus den Jungen, ob er noch nichts von Gott gehört habe. Da sagte er: „Nein;“ denn der arme Holzhauer hatte es über seiner vielen Arbeit vergessen, seinem Sohne von Gott zu sagen. Darauf sagte Jesus: Dann müsse er sieben

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Heinrich Pröhle: Märchen für die Jugend. Verlag der Buchhandlung des Waisenhauses, Halle 1854, Seite 212. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Proehle_Maerchen_fuer_die_Jugend.pdf/228&oldid=- (Version vom 1.8.2018)