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den Riemen ab und nun lief der Hund wohl eine Strecke mit den Jägern, weil sie ihn lockten, aber unterwegs verwandelte er sich wieder in den Knaben und eilte nach Haus. Als die fünf Thaler all waren, sagte er zu seinem Vater wieder, er solle ihn in einen Stall an die Krippe binden, er wolle sich in einen Ochsen verwandeln, dann würden die Fleischer kommen und sagen: Ei, was ist das für ein schöner Ochse! und dann solle sein Vater ihn nicht unter hundert Thaler verkaufen. So geschah es auch; unterwegs aber verwandelte sich der Ochse wieder in den Knaben und lief den Fleischern davon, ehe sie nach der Fleischbank kamen.

Als die hundert Thaler all waren, sagte der Junge: sein Vater solle ihn im Stalle anbinden wie ein Pferd, dann würden die Roßkämme kommen und sprechen: Ei, was ist das für ein schönes Pferd! Er aber solle es nicht unter zweihundert Thaler hingeben, auch zuvor seinen Halfter ablösen und den nicht mit verkaufen, weil er sonst nicht zu ihm zurückkehren könnte. Da band der Alte seinen Sohn wie ein Pferd an die Krippe, der aber verwandelte sich alsbald in ein stattliches Roß und schnaufte im Hafer. Da kamen auch sogleich die Roßkämme an, wollten das Pferd kaufen und sprachen: Ei, was für ein schönes Roß! Unter den Roßkämmen aber war auch der alte Zauberer, der hatte erfahren, daß der Knabe schon aus seinen Büchern die Zauberei gelernt habe und wollte ihn in seine Gewalt bekommen und darum das Pferd kaufen. Das schöne Roß erbebte ordentlich in den Nüstern, als es den Zauberer erblickte. Die Roßkämme aber begannen auf das Pferd zu bieten und der Zauberer überbot sie alle, da ward mit den

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Heinrich Pröhle: Märchen für die Jugend. Verlag der Buchhandlung des Waisenhauses, Halle 1854, Seite 103. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Proehle_Maerchen_fuer_die_Jugend.pdf/119&oldid=- (Version vom 1.8.2018)