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Da ruft die Wirthin wieder herein: er solle herauskommen, sie wolle Besen.

Wie er herauskommt, sagt sie: er solle doch ruhig sein, sie wolle ihm hundert Thaler geben. Sie wär's ja gewesen mit dem Pater; daß nur ihr Mann nichts höre!

Der Tambour sagt: sie möge nur hergeben, er wolle nichts sagen. Also gibt sie ihm hundert Thaler und er geht hinein in die Stube.

Wie er hereinkommt, sagt er: da hab' ich wieder einen Besen verkauft, und zählt die hundert Thaler auf die Tafel.

Die reichen Frachtherren sehen sich einander an und staunen noch mehr. Der Wirth aber sagt: na, nun solle er ihm nicht davonkommen, er solle auserzählen. Er hatte nämlich nun schon etwas Lunte gerochen.

Der Tambour fährt fort: das Mädchen habe gesagt, er solle sich in der kleinen Stube hinter den Ofen hinsetzen, es wolle ihm was bringen. Da wäre er hereingegangen, hätte seine Trommel umgestülpt und sich darauf gesetzt. Und blitzweg, es wäre ihm immer, als ob's dies Wirthshaus sei.

Also macht die Wirthin die Thür auf und ruft wieder er solle herauskommen, sie wolle Besen.

Wie er herauskommt, sagt sie: er möge doch ruhig sein, sie wollte ihm zweihundert Thaler geben, es sei ja dies Wirthshaus gewesen, aber ihr Mann sollt's nicht wissen.

Nun, sie möge nur hergeben, er sage nichts, antwortet der Tambour. - Ei, er habe ja schon so Vieles erzählt! Er nimmt die zweihundert Thaler und geht damit herein in die Stube.

Da hab' ich wieder einen Besen verkauft für zweihundert Thaler, spricht er zu den Kaufherren, und zählt die nun auf den Tisch. Die erstaunen noch mehr, der

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Heinrich Pröhle: Kinder- und Volksmärchen. Leipzig 1853, Seite 205. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Proehle_Kinder-_und_Volksmaerchen_205.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)