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waren aber in diesem Zimmer nichts als Juristen. Ich dachte, du mußt nun doch hier bleiben unter den Juristen, damit du endlich einmal ein Unterkommen findest, und pflanzte mich ohne Umstände in einen Großvaterstuhl, der recht breit und majestätisch in der Mitte des Zimmers stand. Aber da kam ich schön an! Denn der Teufel fuhr mit der Ofengabel auf mich los und schrie: Erkennst du denn den Stuhl nicht, und siehst du nicht, daß der für den Herrn Amtmann in Bereitschaft steht?“

Bei diesen Worten fuhr der Amtmann von seinem breiten Lehnstuhle auf, der Bauer aber rief ihm zu: „Ruhig Blut, Herr Amtmann! Setzet gefälligst doch zu dem Protokoll, das Ihr da schon aufgeschrieben habt, hinzu: ›Wie der Teufel auf den Hansjochen losfuhr, da wachte der auf, es hat ihm Alles nur geträumt‹, - und dann will ich sehen, wer mir dafür etwas anhaben kann.“


27. Die Geschenke der Klagefrau.


Es waren einmal vier Brüder, die dienten miteinander dem Könige und standen eines Tages alle Vier Wache hinter dem Königsschlosse. Das Königsschloß aber stieß auf dieser Seite an einen schönen blauen See, und da es gerade ein heißer Sommertag war, zog der jüngste Bruder zuerst seine Soldatenkleidung aus, legte sie mit seinem Gewehr und seinem Degen an den See und schlüpfte hinein ins Wasser, um sich zu baden, und das thaten ihm die drei andern Brüder nach. Wie sie nun eine Zeit lang im Wasser geplätschert und sich ein wenig erquickt hatten, kommt da die Königskutsche angefahren und darin sitzt der König. Da steigen die Soldaten

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Heinrich Pröhle: Kinder- und Volksmärchen. Leipzig 1853, Seite 81. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Proehle_Kinder-_und_Volksmaerchen_081.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)