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Ihr einziges unzerstörbares Mysterium ist die Schönheit ihrer Form.

Wie sollte durch das, was sie tut oder unterlässt, ihr süsser märchenhaft wunderbarer Leib schlechter, minderwertiger werden?!? Er spendet ewig gleichmütig seinen Märchen-Zauber!


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„Du hast mich betrogen, Geliebteste?!? Keineswegs. Noch immer duftet mir jede Pore deines vergötterten Leibes!“


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„Wenn sie Kake-Walk tanzte, begann meine menschliche Verzweiflung über die so oft Treuelose einen schrecklichen Kampf mit meiner künstlerischen Begeisterung für sie. Eine erbitterte Schlacht wogte in meinem Nervensysteme und wiederholt schien die Kränkung den Sieg in Händen zu haben. Aber jedesmal erhielt der Gegner in mir wieder durch eine unbeschreiblich geschickt und überraschend ausgeführte Bewegung die Oberhand, bis er endlich siegreich das Panier in meinem Herzen aufpflanzte!“


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Sexuelle Dinge nicht besprechen?!? Wie wenn der Botaniker sagte: „Wir wollen uns auf das Wurzel-Leben der Pflanze nicht weiter einlassen – – –.“


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Empfohlene Zitierweise:
Peter Altenberg: Pròdromos. Berlin 1906, Seite 170. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Prodromos_(Altenberg).djvu/170&oldid=- (Version vom 1.8.2018)