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Kindermädchen, blondes Kindermädchen,

tagaus, tagein, gleichmütig-heiteren Sinnes, erfüllst du deine Pflicht –.

Der fremde Gast bewundert deinen edlen weissen Hals,

und leicht errötend gehst du aus der Stube.


* * *


Terpsichore.

Frau B.

Geliebtestes Seestädtchen, mit deinen unbeschreiblichen Abenddämmerungen am See-Ufer, wenn plötzlich nach verbrecherischer Tagesschwüle ganz kühle Wasser-duftende Luftwellen kommen und die Felder Kukuruz-süss zu duften beginnen, wie erlöst von bannender Tagesschwüle, geliebtestes Seestädtchen, ich sah die Dame tanzen, nachts, auf der Kurhaus-Réunion. Es war die süsse Anmut der ganzen Natur selbst, vereinigt in einem zarten Menschenleibe! So wie ich, einige Stunden früher, sass und sass und sass, die Wasserfläche anstarrte in ihrer mysteriösen Schönheit, die zerschlissenen zerrinnenden Wolken, die schiefen See-pflügenden Jachten, die fliegenden und ins Wasser einrutschenden Schwäne, den durchscheinenden weissen Wasserdunst im Abenddämmern, so sass ich nun und trank mit meinen Augen die unermessliche Anmut deiner heiligen Bewegungen in mich hinein, Frau B.!

Oh, wie viel süsse kindlich-freudige Lebenskraft, wie viel zugleich bereits von Ergebung und Müdigkeiten,

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Peter Altenberg: Pròdromos. Berlin 1906, Seite 135. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Prodromos_(Altenberg).djvu/135&oldid=- (Version vom 1.8.2018)