Seite:Prodromos (Altenberg).djvu/132

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Neue Gärten! „Extrakte“ repräsentierend eines wirklichen Stückes der Natur selbst!

Z. B. Bergesalm mit Zirbelholzkiefergestrüpp und Polstern von gelbem Moose. Erinnerungen an Freiheit, Schönheit und Frieden! Dinge im Tale für die Bergsehnsüchtigen!

Ein Garten sei ein Extrakt eines wirklichen Stückes der Natur! Aber wirklich der Natur selbst!

Man spüre nicht die vermittelnde Menschenhand.

Deshalb sind Beete etwas Naturwidriges.

Alle, alle Blumen seien als „Wiesenblumen“ behandelt, verstreut auf die ganzen Wiesen wie sonst Löwenzahn, Margueritten etc. Die Orchideenwiese! Die Ritterspornwiese! Die weisse Hyazinthenwiese! Die blaue Hyazinthenwiese! Die rot-gelbe Tulpenwiese! Die gelbe Nelkenwiese!

Dann Teiche, die wahrhaftiges Sumpfleben darstellen, nicht in öder Kreisform und künstlich klar, sondern bizarr, naturgemäss und erfüllt von Leben und Verwesung zugleich!

Dann der weiss-rot-goldene Karpfenteich, angefüllt mit weiss-rot-goldig gesprenkelten Karpfen! Herrliche Tiere!

Dann der „dunkle Teich“: Umrandet von Rotbuchen. Auf dem Teiche schwarze Schwäne mit roten Schnäbeln.

Der graue Teich: Silberweiden rundum und graue Gänse mit hellroten Schnäbeln.

Empfohlene Zitierweise:
Peter Altenberg: Pròdromos. Berlin 1906, Seite 132. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Prodromos_(Altenberg).djvu/132&oldid=- (Version vom 1.8.2018)