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seines Noch-Affe-Seins hinwegzuschwemmen. Als der Mensch erkannte, dass er ein Göttlicher werden könnte, begann er zu saufen, um den Schmerz seines Noch-Mensch-Seins hinwegzuschwemmen. Gebt dem Menschen die ihm zugehörige Tätigkeit – geistige oder körperliche –, die ihm zugehörige Frau, die ihm zugehörige Nahrung, die ihm zugehörige Ruhe – – – und er wird es, ohne selbst es zu wissen, spüren: Ἄριστον μὲν ὓδωρ[WS 1].

Alkohol ist die Ausgleichung für unsere Unzulänglichkeiten! Je zulänglicher wir sind nach den idealen Plänen Gottes, desto weniger Alkohol brauchen wir. Alkohol ist der Massstab für die Melancholie des Idealisten. Ich schwemme es hinweg, dass ich noch nicht göttlich sein kann!


* * *


Parabel.

Im Affenreiche von einst erhob sich ein etwas heller gefärbter Affe an einem Krück-Aste aufrecht und sagte mit exaltierter Stimme: „Und es wird, es muss eine Zeit kommen, sie ist organisch unentrinnbar in der notwendigen Entwicklung von Ursache zu Wirkung, da werden die Affen auf Zweien gehen, aufrecht, und die Kletter-Hände werden verkümmern zu Geh-Füssen und ihr werdet nicht mehr euch von Ast zu Ast behende schwingen können!“

„Elender Dekadent!“ brüllte ihn nun die Herde an. „Willst du unsere wertvollsten Kräfte verkümmern machen?!?“




Anmerkungen (Wikisource)

  1. „Das Beste ist Wasser.“ (vgl. Wikipedia)
Empfohlene Zitierweise:
Peter Altenberg: Pròdromos. Berlin 1906, Seite 120. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Prodromos_(Altenberg).djvu/120&oldid=- (Version vom 1.8.2018)