Junge, edle Mädchen sollten die, denen sie ihr Schicksal anzuvertrauen beabsichtigen, fragen: „Wie oft können Sie die tiefe Kniebeuge machen, mein Herr?!?“
Die Parole des Jahrhunderts laute: Auf
„Muschkeln“ wird verzichtet!
„Ich habe meinen „Bizeps“ im
Kopf“, sagte der Weise.
Elektra.
Dies ist die Tragödie Elektra von Hugo von Hofmannsthal:
Die geniale Göttlichkeit „Wahrheit und Gerechtigkeit“, eingedrungen ohne Rest in diesen zarten Frauenleib „Elektra“! Alles andere musste da heraus, Platz machen, weichen, vernichtet werden: edle Sanftmut, unbewusstes Träumen, jungfräuliches Hoffen, antizipierte Schauer kommender Seligkeiten, Braut-Beben, heiliges Mutter-Werden-Wollen!
Alles musste da weichen der göttlicheren Mission „Wahrheit und Gerechtigkeit auf Erden!“. Wie das Genie wird Elektra, über das kleine gewöhnliche Schicksal des Menschen hinaus, verdammt, erhöht zum Vertreter des „göttlichen Willens“!
Wie die Walküre, ausserhalb und oberhalb des weiblichen Empfindens, nur die Gebote des Gottes
Peter Altenberg: Pròdromos. Berlin 1906, Seite 117. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Prodromos_(Altenberg).djvu/117&oldid=- (Version vom 1.8.2018)