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Ich stagniere, ich schrumpfe ein – – – Vorbereitungen für das Sarg-Mass!


* * *


Hetäre.

Man kann auch eine Kreuzotter so geschickt anfassen, dass sie einen nicht beissen kann.

Aber freilich, Kinder – – – und Männer?!

Der Paradiesvogel ist wunderbar – – – nur darf man von ihm nicht erwarten, dass er Klavier spiele. Denn das tut er einmal nicht.

„Hättest du mich besser erzogen!“ sagt Lulu zu Dr. Schön.

Auf das Prokrustesbett seiner Bedürfnisse kann man jede Frau legen. Aber was hat man dann von dem verkrüppelten Rumpfe?!

Chinin ist wunderbar gegen Fieber.

Wenn ich aber Fieber brauche?

Da wäre fast der Malaria-Bazillus vorteilhafter!

„Nimm mich!“ sagt die hundertfache Männer-Mörderin. „Ich bin noch immer schön!“

„Ihr nehmt uns unsere besten Kräfte!“ sagte der Schriftsteller pathetisch.

„Was kümmert das aber uns?!“ sagte die Frau in ihrer Stube.

„Es ist ethisch, dass es euch kümmere!“ sagte der Schriftsteller pathetisch.

Empfohlene Zitierweise:
Peter Altenberg: Pròdromos. Berlin 1906, Seite 113. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Prodromos_(Altenberg).djvu/113&oldid=- (Version vom 1.8.2018)