„Nein, aber auf deinem bleichen Antlitz liegt die maladie de l'idéal!“
„Maladie?!“
„Maladie! Denn die Gesundheit in uns wäre es, die Kraft zu haben, die Unzulänglichkeiten ertragen zu können! Wie die starke Lunge selbst Miasmen ertrüge, während die schwächliche daran krank wird!“
„Nein, meine süsse Freundin, Märtyrerin meiner Liebe! Die Gesundheit ist, die Zulänglichkeiten rastlos zu ersehnen, zu erstreben! An Unzulänglichkeiten erkranken und zugrunde gehen können, ist die Gesundheit einer Seele, die als Kranke zu leben zu gesund ist!!“
Puvis: „Si tu mets une image sur une muraille, qu’elle ne peut pas digérer, cette muraille vomira cette image!“
P.A.: „Si tu mets une âme d’homme sur une âme de femme, qu’elle ne peut pas digérer, cette âme de femme vomira cette âme d’homme!“
Einst sagte ich: „He, eine Dame, die meine Neigung
erringen soll, müsste mindestens so schöne
Hände haben, als meine Füsse schön
sind!“ Endlich fand ich eine solche. Aber es war eine
Siamesische Prinzessin in Bangkok, aus einer englischen
illustrierten Zeitung.
Peter Altenberg: Pròdromos. Berlin 1906, Seite 56. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Prodromos_(Altenberg).djvu/056&oldid=- (Version vom 1.8.2018)