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Neuntes Kapitel. Von dem Saffranpflücken.

4. §.

Um den Saffran zu gewinnen, müssen die Blumen gepflückt werden. Die Saffranblume wächst geschwinder als die grünen Blätter, ist auch darum eher sichtbar, und läßt sich, ohne daß man von denenselben gehindert wird, leicht allein pflücken. Jederman weiß eine Blume zu pflücken. Bey dem Saffran hat es eben auch keine Sonderlichkeit nöthig; allein der Leichtigkeit und Geschwindigkeit wegen, und vorzüglich damit durch das Herumreissen die Zwiebeln in der Erde unnöthiger Weise und zu ihrem Nachtheil nicht bewegt werden, wendet man dabey einen Handgriff an, der in folgenden besteht: man faßt mit dem Daumen, dem Zeige- und Mittelfinger die Blume bey ihrem Röhrchen, das oft noch in der Erde steckt, und macht, statt zu kneipen oder gegen sich zu ziehen einen kleinen Druck senkrecht in die Erde, so springt das Röhrchen von selbst ab, und die Blume ist in der hohlen Hand.

Empfohlene Zitierweise:
Ulrich Petrak: Praktischer Unterricht den niederösterreicher Saffran zu bauen. in der von Schönfeld'schen Niederlage, Wien und Prag 1797, Seite 44. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Praktischer_Unterricht_den_nieder%C3%B6sterreicher_Saffran_zu_bauen.pdf/44&oldid=- (Version vom 14.2.2021)