steckt die Schnauze in den Eingang des Hünengrabes, durch welchen kurz vorher der Fuchs und seine Brut verschwunden sind; doch sein Herr ruft ihn zurück, und er gehorcht ihm augenblicklich. Sie kommen eben aus dem Walde; jetzt schreiten sie weiter über die Haide; bald werden sie zusammen dort den Sumpf durchwaten. Sie sind unzertrennlich, sie thun das alle Tage; aber die Thiere brauchen sich vor ihnen nicht zu fürchten; denn der Hund hat nur Augen für seinen Herrn und dieser nur für die stille Welt der Pflanzen, welche, einmal aufgefunden, seiner Hand nicht mehr entfliehen können; heute sind es besonders die Moose und einige Zwergbildungen des Binsengeschlechts, die er unbarmherzig in seine grüne Kapsel sperrt.
Mitunter geht auch ein Mädchen an seiner Seite; doch dies geschieht nur selten und bei kürzeren Wanderungen. Meistens ist sie drüben an der Wiesenmulde, hinter den hohen Mauern des „Waldwinkels“; dort geht sie in Küch’ und Keller einer alten Frau zur Hand, deren gutmüthiges Gesicht schon durch die Einförmigkeit seines Ausdrucks eine langjährige Taubheit
Theodor Storm: Waldwinkel. Braunschweig: Geoge Westermann, 1875, Seite 38. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Pole_Poppensp%C3%A4ler.djvu/38&oldid=- (Version vom 1.8.2018)