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Frau Lewerenz wird wohl mit dem Herrn schon dort sein.“

„Da irren Sie denn doch, Mamsellchen,“ meinte der Alte, indem er mit der einen Hand vor ihr den Hut zog und mit der anderen ihr den großen Schlüssel zeigte; „die Herrschaft kommt erst heute Abend; aber Einlaß sollen Sie drum doch schon bekommen.“

Sie stutzte; aber nur einen Augenblick ruhte der Zeigefinger an der Lippe. „Es ist gut,“ sagte sie, „es paßte nicht anders mit dem Fuhrmann; lassen Sie uns gehen, Herr Inspector!“

Und so wanderten sie auf dem schattigen, mit trockenen Tannennadeln bestreuten Steige mit einander fort; immer riesiger wurden die Föhren, die zu beiden Seiten aufstiegen und ihre Zweigen über sie hinstreckten. Plötzlich öffnete sich das Dickicht; eine mit Wiesenkräutern bewachsene, muldenartige Vertiefung, gleich dem Bette eines verlassenen Flusses, zog sich quer zu ihren Füßen hin, während jenseits auf der Höhe wiederum ein Eichen- und Buchenwald seine Laubmassen ausbreitete. Nur ihnen gegenüber zeigte sich eine Lücke, durch welche man bis zum Horizont

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Theodor Storm: Waldwinkel. Braunschweig: Geoge Westermann, 1875, Seite 27. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Pole_Poppensp%C3%A4ler.djvu/27&oldid=- (Version vom 1.8.2018)