Seite:Pole Poppenspäler.djvu/140

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Wurst war, mußte er jedenfalls ein Gelenk haben; denn wenn er so sein dumm-pfiffiges Lachen herausschüttelte, so schlenkerte der Nasenzipfel hin und her, als wenn auch er sich vor Lustigkeit nicht zu lassen wüßte; dabei riß der Kerl seinen großen Mund auf und knackte, wie eine alte Eule, mit den Kinnbackenknochen. „Pardauz!“ schrie es; so kam er immer auf die Bühne gesprungen; dann stellte er sich hin und sprach erst bloß mit seinem großen Daumen; den konnte er so ausdrucksvoll hin und wieder drehen, daß es ordentlich ging wie „Hier nix und da nix; kriegst du nix, so hast du nix!“ Und dann sein Schielen; – das war so verführerisch, daß im Augenblick dem ganzen Publicum die Augen verquer im Kopfe standen. Ich war ganz vernarrt in den lieben Kerl!

Endlich war das Spiel zu Ende, und ich saß wieder zu Hause in unserer Wohnstube und verzehrte schweigend das Aufgebratene, das meine gute Mutter mir warm gestellt hatte. Mein Vater saß im Lehnstuhl und rauchte seine Abendpfeife. „Nun, Junge“, rief er, „waren sie lebendig?“

„Ich weiß nicht, Vater“, sagte ich und arbeitete

Empfohlene Zitierweise:
Theodor Storm: Pole Poppenspäler. Braunschweig: Geoge Westermann, 1875, Seite 140. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Pole_Poppensp%C3%A4ler.djvu/140&oldid=- (Version vom 1.8.2018)