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– „Freili! Halt nur so Resteln zu G’wandl’ für die Pupp’n; ’s kost’t immer nit viel!“

Ein glücklicher Gedanke fuhr mir durch den Kopf. Ein alter Onkel von mir hatte damals am Markte hier eine Ellenwaarenhandlung, und sein alter Ladendiener war mein guter Freund. „Komm mit mir!“ sagte ich kühn; „es soll dir gar nichts kosten, Lisei!“

„Meinst?“ fragte sie noch; dann liefen wir Beide nach dem Markt und in das Haus des Onkels. Der alte Gabriel stand wie immer in seinem pfeffer- und salzfarbenen Rock hinter dem Ladentisch, und als ich ihm unser Anliegen deutlich gemacht hatte, kramte er gutmütig einen Haufen „Rester“ auf den Tisch zusammen.

„Schau, das hübsch Brinnroth!“ sagte Lisei und nickte begehrlich nach einem Stückchen französischen Kattuns hinüber.

„Kannst es brauchen?“ fragte Gabriel. – Ob sie es brauchen konnte! Der Ritter Siegfried sollte ja auf den Abend noch eine neue Weste geschneidert bekommen.

„Aber da gehören auch die Tressen noch dazu,“

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Theodor Storm: Pole Poppenspäler. Braunschweig: Geoge Westermann, 1875, Seite 132. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Pole_Poppensp%C3%A4ler.djvu/132&oldid=- (Version vom 1.8.2018)