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Der Abend kam. Richard hatte, wie gewöhnlich, das äußere Bohlenthor und die Hausthür abgeschlossen; vor der letzteren auf dem Hausflur lag der Hund, der große Schlüssel zu dem ersteren hing an dem Thürpfosten in seinem Schlafgemache. Dann legte er sanft den Arm um Franzi’s Leib, die müßig am Fenster des Wohnzimmers stand und nach dem dunklen Wald hinüberschaute, und führte sie durch die Bibliothek bis an die Schwelle ihrer Kammer. Sie war ihm wie eine unberührte Braut, er überschritt die Schwelle nicht. „Schlaf’ süß, meine Franzi!“ sagte er. „Mir ist auf einmal wieder, als stünde das Glück mir noch in ungewisser Ferne.“

Sie hatte schon die Thür geöffnet; da riß er sie noch einmal an sich. „Gute Nacht, gute Nacht, Franzi!“

Dann war sie fort; nur ihre kleinen, leichten Schritte hörte er noch hinter der geschlossenen Thür.

Langsam ging er durch das Wohnzimmer. Im Vorübergehen hob er die brennende Kerze, welche er dort vom Tisch genommen hatte, gegen das alte Thürbild und warf einen flüchtigen Blick darauf; dann trat er in sein Schlafgemach.

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Theodor Storm: Waldwinkel. Braunschweig: Geoge Westermann, 1875, Seite 107. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Pole_Poppensp%C3%A4ler.djvu/107&oldid=- (Version vom 1.8.2018)