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der drei Körper in einem Augenblick gegeben ist, um ihre Stellung und Geschwindigkeit im nächsten Augenblick zu bestimmen und demzufolge in jedem beliebigen Augenblick. Ihre Stellung im Augenblick t bestimmt ihre Stellung im Augenblicke t+h ebensogut wie ihre Stellung im Augenblick t-h. Ja, die Stellung des Jupiter im Augenblick t, verbunden mit der Stellung des Saturn im Augenblick t+h, bestimmt sowohl die Stellung des Jupiter, als die des Saturn in jedem beliebigen Augenblick.

Die Gesamtheit der Stellungen, die Jupiter im Augenblick t+ε einnimmt und Saturn im Augenblick t+a+ε, ist mit der Gesamtheit der Stellungen, die Jupiter im Augenblick t und Saturn im Augenblick t+a einnimmt, durch Gesetze verbunden, die ebenso genau sind als die Newtonschen, wenngleich komplizierter.

Warum sollte man demzufolge die eine dieser Positionen nicht als die Ursache der anderen ansehen, was dazu führen würde, den Augenblick t des Jupiter und den Augenblick t+a des Saturn als gleichzeitig anzusehen?

Es kann hierfür nur Gründe der Bequemlichkeit und Einfachheit geben, allerdings sehr gewichtige.

XII.

Aber gehen wir zu weniger künstlichen Beispielen über. Um uns Rechenschaft zu geben über die von den Gelehrten implicite angenommene Definition, müssen wir sie bei der Arbeit sehen und erforschen, nach welchen Regeln sie die Gleichzeitigkeit suchen.

Ich will zwei einfache Beispiele nehmen, die Messung der Lichtgeschwindigkeit und die Bestimmung der geographischen Längen.

Wenn ich von einem Astronomen höre, daß ein Vorgang am Himmel, den ihm sein Fernrohr augenblicklich

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Henri Poincaré: Das Maß der Zeit. Der Wert der Wissenschaft, B. G. Teubner, Leipzig 1898/1906, Seite 39. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:PoincareMass.djvu/14&oldid=- (Version vom 1.8.2018)