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wieder käme und seine Gründe aus einander setzte, warum er sein Pferd also heim geschickt. Wohl jeder meiner Leser hat diese Neigung zum Temporisiren und Aufschieben schon oft bei Leuten wahrgenommen, die ein recht schwerer Kummer drückt. Es scheint die seelische Thätigkeit bei ihnen vollkommen erschlafft zu sein, so daß sie vor Allem, was einem Handeln gleich sieht, einen wahren Abscheu haben und auf der Welt nichts so sehr lieben, als ruhig in ihrem Bette liegen zu bleiben und ihren Kummer zu nähren, wie alte Damen sich auszudrücken pflegen, das heißt, über dem, was ihnen Sorge und Kummer macht, zu brüten.

In der That, es hatten die Leute von Rattleborough von der Weisheit und Umsicht des alten Karlchen eine so hohe Meinung, daß die Meisten geneigt waren, ihm zuzustimmen und in der Sache lediglich nichts zu thun, bis etwas sich zeigen würde, wie der ehrliche alte Herr sich ausgedrückt hatte. Und es würden wohl am Ende Alle zu diesem Entschlusse gekommen sein, wenn nicht Herrn Shuttleworthy’s Neffe, ein höchst ausschweifender und auch sonst ziemlich übel beleumundeter junger Mann in überaus verdächtiger Weise sich in die Sache gemischt hätte. Dieser Neffe, dessen Name Pennifeather war, mochte nichts von einem

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Edgar Allan Poe: Du bist der Mann!. J. Scheible, Stuttgart 1861, Seite 138. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Poe-Du_bist_der_Mann!.djvu/7&oldid=- (Version vom 1.8.2018)