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Bordeaux war. Bedachte ich alles dieses, und faßte ich die vielen Ausgaben, sowie die Freigebigkeit in’s Auge, worin Herr Goodfellow in der letzten Zeit sich gefiel, so konnte ich nicht umhin, mich in meinem Argwohn immer mehr bestärkt zu finden, – einem Argwohn, der dadurch nicht gemindert wurde, daß ich ihn ganz für mich selbst behielt.

Unterdessen stellte ich fleißige Nachforschungen an, um den Leichnam des Herrn Shuttleworthy möglicher Weise zu finden, und zwar suchte ich aus naheliegenden Gründen an Orten, die von denen, wo Herr Goodfellow mit seinen Leuten gesucht hatte, möglichst weit ablagen. So kam ich nach einigen Tagen an einen alten, ausgetrockneten Brunnen, dessen Oeffnung durch Brombeerbüsche fast verdeckt war, und hier fand ich auf dem Boden, was ich suchte.

Nun aber hatte es sich so gefügt, daß ich die zwischen den beiden Freunden gewechselten Worte hörte, als Herr Goodfellow durch allerlei Schmeicheleien seinen Wirth bewogen hatte, ihm eine Kiste Château Margaux zu versprechen. Diesen Umstand beschloß ich zu nutzen. Ich verschaffte mir ein steifes Stück Fischbein, stieß es in den Hals des Leichnams hinab und legte letzteren selbst in eine alte Weinkiste, wobei ich es mir angelegen sein ließ, den entseelten Leib so zu beugen, daß auch das Fischbein

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Edgar Allan Poe: Du bist der Mann!. J. Scheible, Stuttgart 1861, Seite 162. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Poe-Du_bist_der_Mann!.djvu/31&oldid=- (Version vom 1.8.2018)