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lassen sich in dem Eifer, womit sie einem Freunde dienen, allerlei Versehen und Ungeschicklichkeiten zu Schulden kommen, und schaden so oft mit der besten Absicht von der Welt demselben unendlich mehr, als sie ihm nutzen.

So war es auch im vorliegenden Falle, trotzdem daß das alte Karlchen alle seine Beredsamkeit aufbot; denn obgleich Karlchen es sich allen Ernstes angelegen sein ließ, den verdächtigen Neffen zu vertheidigen, so fügte es sich doch unglücklicher Weise, daß jedes Wort, das es sprach, das verdächtigte Individuum nur noch mehr bloßstellte und die Wuth der Menge gegen diesen weckte.

Einer der unerklärlichsten Fehler, die der Redner machte, war das, daß er des verdächtigen Neffen als „des Erben des würdigen alten Herrn Shuttleworthy“ gedachte. Es hatten die guten Leute in der That hieran noch gar nicht gedacht. Sie hatten sich bloß gewisser Drohungen des Oheims erinnert, in welchen derselbe schon vor ein paar Jahren die Absicht ausgedrückt, seinen Neffen, das heißt, seinen einzigen noch lebenden Verwandten, zu enterben, und deßhalb hatten sie auch diese Enterbung als eine längst abgemachte Sache angesehen – so einfältige Geschöpfe waren die Rattleburger; nun aber wurden sie durch die Bemerkung des alten Karlchen mit einem

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Edgar Allan Poe: Du bist der Mann!. J. Scheible, Stuttgart 1861, Seite 145. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Poe-Du_bist_der_Mann!.djvu/14&oldid=- (Version vom 1.8.2018)