eine Weste von schwarzem Seidensammt entdeckte, in der fast jeder Anwesende auf der Stelle ein Eigenthum des Herrn Pennifeather erkannte.
Es war diese Weste sehr zerrissen und mit Blut besudelt; auch waren unter den Anwesenden einige, die sich genau erinnern wollten, daß der Eigenthümer sie noch an dem Morgen getragen, wo Herr Shuttleworthy nach der Stadt geritten; wieder andere waren bereit, nöthigenfalls eidlich zu bezeugen, daß Herr Pennifeather während des Restes jenes denkwürdigen Tages das fragliche Kleidungsstück keinen Augenblick getragen; und endlich wollte Niemand seit Herrn Shuttleworthy’s Verschwinden die fragliche Weste am Leibe des Pennifeather gesehen haben.
Jetzt gewannen die Dinge ein ziemlich ernstes Aussehen; auch wurde die Menge in dem Verdacht, den Herr Pennifeather erweckte, unzweifelhaft dadurch noch bestärkt, daß derselbe leichenblaß wurde und, als man ihn fragte, was er zu seiner Entschuldigung vorzubringen hätte, auch nicht ein Wort zu stammeln vermochte. Nun fielen auch die wenigen Freunde, die ihm bei seiner ausschweifenden Lebensweise geblieben waren, mit einem Male von ihm ab; und nicht nur thaten sie dieß, sondern sie tobten sogar noch stärker als seine alten und erklärten
Edgar Allan Poe: Du bist der Mann!. J. Scheible, Stuttgart 1861, Seite 143. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Poe-Du_bist_der_Mann!.djvu/12&oldid=- (Version vom 1.8.2018)