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blitzte. Dennoch beobachtete der Herr D. Ludolf, auf die itzt beschriebene Art, daß der Drat einige, obgleich nicht starke Funken, gab.

Bey dem am 28. Jul. eingefallenen Gewitter, war die Wirkung wieder ziemlich stark, und ich hatte das Vergnügen, bey diesem Versuche mit zugegen zu seyn. Die Wirkungen zeigten sich nachmittags zwischen 4. und 5. Uhr, und ich habe selbst sehr viele Funken aus dem Drat gelockt, wovon aber die stärksten mir nur einen Stich gaben, welchen ich durch den ganzen Finger durch, und weiter nicht, fühlte. Gegen das Ende des Drats hatte der Herr D. Ludolf einem seidenen Faden darüber weggehangen. Durch die Auseinanderweichung der Schenkel desselben, wurden wir allemal benachrichtiget, wenn der Drat elektrisch war, und wenn der Faden dieses Zeichen nicht gab, so waren auch niemals elektrische Funken an dem Drate zu spüren. Wir wurden von der schon von andern beobachteten wechselsweisen Verstärkung und Abnahme der elektrischen Kraft vollkommen überzeuget. Denn allemal, so bald es geblitzt hatte, war gar keine elektrische Wirkung zu spüren. Sie fing hernach allezeit, nach etlichen Secunden, auch wohl Minuten, ganz schwach wieder an, verstärkte sich alle Augenblicke allmählich, und wenn die Funken am stärksten geworden waren, so folgte allemal unmittelbar ein Blitz darauf, mit welchem die elektrische Kraft wieder verschwand.

Dieses sind die elektrischen Versuche mit dem Donner, welche in dem Sommer 1752. in Europa angestellet worden, so viel ich derselben habe sammlen

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Physikalische Belustigungen. Siebenzehntes Stück. Berlin 1752, Seite 484. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Physikalische_Belustigungen_17_St_1752_29.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)