Seite:Physikalische Belustigungen 17 St 1752 20.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Canton, einige wenige Versuche durch die Erfahrung wahr befunden, und Herr Wilson war einige wenige Meilen von hier, als er es in einiger Entfernung donnern hörte. Da er keine elektrische Geräthschaft bey der Hand hatte, so ging er aus dem Hause, wo er damals war, auf ein nahe gelegenes Feld, und nahm eine dünne, ohngefähr 6. Fuß lange eiserne Stange, und eine gemeine gläserne Flasche mit. Diese Flasche hielt er in einer Hand, und steckte in dem Hals derselben die eiserne Stange. In dieser Stellung lockte er oft mit einem Finger der andern Hand elektrische Funken aus verschiedenen Theilen der eisernen Stange heraus. Ob ich gleich auf dem Gipfel meines Hauses, welches ganz in der freyen Luft steht, meine Maschine gehörig angebracht hatte, so versäumte ich doch, weil ich eben, da es donnerte, ausgegangen war, Kranke zu besuchen, die Beobachtung, auf welche ich mir sonst mit Grunde Hoffnung machen konnte. Sie sehen also, daß wir wegen des Wetters in England wenig Gelegenheit gehabt haben, diese Versuche anzustellen. Ueberhaupt glaube ich, daß, weil Großbritannien eine Insel ist, das Wetter daselbst den Veränderungen mehr unterworfen ist, als auf dem festen Lande unter eben der Breite. Die Donnerwetter folgen gemeiniglich auf anhaltendes heisses und trockenes Wetter, und dieses hält bey uns selten lange an.“

Sonst ward folgendes noch, diese Versuche betreffend, aus London gemeldet.

London, den 4. Aug. Am 31. des verwichenen Monats, war allhier ein Donnerwetter,

Empfohlene Zitierweise:
Physikalische Belustigungen. Siebenzehntes Stück. Berlin 1752, Seite 475. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Physikalische_Belustigungen_17_St_1752_20.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)