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Abb. 36 Tod und Teufel im Kampfe dahinter die Sünde (?) Alabasterrelief um 1620 aus der Sophienkirche jetzt im Stadtmuseum

der Reliefgrund oben allmählich tiefer genommen ist. Genau dieselbe Schrägstellung findet sich an dem Relief der Auferstehung Christi, welches das Portal der ehemaligen Schloßkapelle krönt. Das Relief der Kreuztragung ist das Werk eines hervorragenden Künstlers.

Ein ganz eigenartiges meisterhaftes Werk ist sodann die Gruppe Tod und Teufel im Kampf, ehemals in der Sophienkirche, jetzt im Stadtmuseum. Der Teufel mit Bart und Bockshörnern ist hingestürzt und liegt vor Schmerz laut aufschreiend auf dem Rücken. Hinter ihm die Sünde, unter ihm der Tod als Knochengerippe, der dem Teufel das Bein weggerissen hat. (Der Kopf des Teufels ist im Frühjahr 1907 gestohlen worden.)

Ein anderer bemerkenswerter Künstler war der kurfürstliche Eisenschneider Paul Walther († um 1644). Merkwürdigerweise hat er seine sämtlichen zeitlich bestimmten Medaillen in den Jahren 1635–44 geschaffen, d. h. gerade in der Zeit, als die Schweden Sachsen in so entsetzlicher Weise verheerten. Zwanzig Patenpfennige, Neujahrs-, Tauf-, Beglückwünschungs- und Hochzeitsmedaillen Paul Walthers führen Julius und Walther Erbstein in

Empfohlene Zitierweise:
Paul Schumann (1855-1927): Dresden. Berühmte Kunststätten, Band 46, 1. Auflage. E.A. Seemann, Leipzig 1909, Seite 74. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Paul_Schumann_-_Dresden.pdf/86&oldid=- (Version vom 14.1.2023)