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Schillers und der Befreiungskriege gewidmet ist, enthält an Kunstwerken namentlich die Bildnisse Schillers, Dr. Körners und Minna Stocks von Anton Graff. Es wurde von Hofrat Dr. Peschel gegründet und ist seit 1886 Eigentum der Stadt Dresden.

DAS SCHILLING-MUSEUM

umfaßt die Gipsmodelle sämtlicher Werke des Bildhauers Johannes Schilling, darunter das National-Denkmal auf dem Niederwald mit der Germania, die man hier weit besser sehen kann, als am Denkmal selbst, ferner das Hamburger Krieger-, das Triester Maximilians-, das Wiener Schiller-, das Leipziger Reformations- Denkmal u. v. a. Es ist 1908 in städtischen Besitz übergegangen und dürfte am besten in ein Museum der Dresdner Bildhauerschule umgewandelt werden.

DIE PRIVATEN SAMMLUNGEN

Dresdens können wir im Anschluß hieran nur ganz kurz streifen. Sammler von alten Gemälden sind gegenwärtig kaum noch da. Unter den Sammlungen neuerer Gemälde erfreut sich die Galerie Johann Meyer, die in den 1870 er Jahren zusammengebracht wurde, eines Rufes, der auch über das Weichbild Dresdens hinausgeht. Sie umfaßt Gemälde deutscher, niederländischer und französischer Herkunft, namentlich ist die Schule von Fontainebleau in ihr durch einige gute Bilder vertreten. Landrat Dr. v. Dietel, dem die Galerie Meyer gehört, hat auch seit 1901 eine eigene Sammlung angelegt, welche Gemälde moderner deutscher, französischer und schottischer Künstler, graphische Blätter aller Länder und einige Skulpturen enthält. Sehr bedeutend ist weiter die Sammlung des Herrn Rothermundt, in der u. a. Menzel, Uhde, sowie die französischen Impressionisten und Neu-Impressionisten vertreten sind. Eine kleine Sammlung ganz auserlesener Meisterwerke von Böcklin, Menzel, den Meistern von Fontainebleau, Daumier und anderen besitzt Herr Louis Uhle. Eine Reihe moderner Meister, Degas, Leibl, Lomont, Stremel, Zorn und andere besitzt Woldemar v. Seidlitz, moderne französische Impressionisten hat Oscar Schmitz gesammelt, während in der umfänglichsten Privatsammlung Dresdens, der des Herrn Hermann Fahrig, namentlich die älteren Meister Achenbach, Defregger, Diez, Max, Schleich, Vautier, Voltz, Wenglein gut vertreten sind.

Daß Hand in Hand mit der Wohlhabenheit der Bewohner auch die Freude am eigenen Besitz in Dresden stark gewachsen ist, davon zeugte die Ausstellung moderner Kunstwerke aus Privatbesitz,

Empfohlene Zitierweise:
Paul Schumann (1855-1927): Dresden. Berühmte Kunststätten, Band 46, 1. Auflage. E.A. Seemann, Leipzig 1909, Seite 328. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Paul_Schumann_-_Dresden.pdf/340&oldid=- (Version vom 6.4.2023)