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Abb. 165 Krematorium von Fritz Schumacher (Entwurf)


Wahrheit, Echtheit, Gediegenheit, Solidität, das waren die vom Kunstwart schon seit zwanzig Jahren vertretenen Grundsätze, mit denen das neue Kunstgewerbe in imponierender Verwirklichung auf den Plan trat. Und zu den Werken der dekorativen Kunst gesellte sich die Baukunst; auch die Bauten der Ausstellung zeigten – leider aber nur in vorübergehenden Gebilden – denselben Geist. Was die neuen Architekten wollen, kann man kurz so zusammenfassen: Zweckmäßigkeit, Bauen aus dem Bedürfnis und im Sinne des Materials, nicht ein bestimmter Stil, sondern Stimmung und dazu eine selbständige Formensprache; Ornamentik nicht ohne Notwendigkeit, niemals als Selbstzweck; Malerei und Plastik nicht selbständig, sondern im Dienst und zur Förderung der Raumkunst, der Raumwirkung, die das A und das O des Architekten sein soll. Hans Erlwein, Wilhelm Kreis, Fritz Schumacher, Martin Dülfer

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Paul Schumann (1855-1927): Dresden. Berühmte Kunststätten, Band 46, 1. Auflage. E.A. Seemann, Leipzig 1909, Seite 304. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Paul_Schumann_-_Dresden.pdf/316&oldid=- (Version vom 4.4.2023)