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Abb. 163 Grabdenkmal Schmidt-Adensamer von Max Klinger (Tolkewitzer Friedhof)


in weißem Marmor vor das Grab des Mannes hingestellt ist, daß somit die schöne Witwe, nicht der Verstorbene verherrlicht wird. Glücklicherweise ist der Fall vereinzelt.

Von den neueren Grabdenkmälern mögen die folgenden genannt sein: Robert Diez schuf u. a. das tiefergreifende Grabdenkmal mit den beiden Relieffiguren von Eva und Ilse Treu und das Wandgrab für Frau Schweighofer. Die stimmungsvolle Anlage des Grabdenkmals für C. A. Sandroß rührt von Wilhelm Kreis her. Das Doppeldenkmal für die beiden Freunde Christel Richelsen und Fritz Buckmann entwarf ebenfalls Wilhelm Kreis, während Carl Groß die wundervollen Flachreliefs in rotem Stein schuf und Arnold Kramer die beiden Medaillonbildnisse modellierte. Machtvoll und eigenartig ist sodann das Wandgrab für Schmidt-Adensamer von Max Klinger mit drei eigenartig weichen Relieffiguren. Eigenartig ist auch das Grabdenkmal für den früh verstorbenen Dichter Aly von Arnold Kramer, das eine Gestalt aus einem Werk des Dichters verkörpert.

Namentlich unter den billigeren Grabdenkmälern herrscht noch der Ungeschmack der ganz schablonenhaft und fabrikmäßig schaffenden Steinmetzen. Hoffentlich tragen die ausgezeichneten Anregungen für Friedhofskunst, die wieder die Dritte Deutsche Kunstgewerbe-Ausstellung Dresden 1906 bot, auch auf diesem Gebiet bald Früchte.

MODERNES BAUSCHAFFEN.

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Empfohlene Zitierweise:
Paul Schumann (1855-1927): Dresden. Berühmte Kunststätten, Band 46, 1. Auflage. E.A. Seemann, Leipzig 1909, Seite 302. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Paul_Schumann_-_Dresden.pdf/314&oldid=- (Version vom 4.4.2023)