Seite:Paul Schumann - Dresden.pdf/305

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Wasser und Stürmische Wogen (325 987 M.), die großen Kandelaber auf dem Altmarkt (63 104 M.), die Bildwerke auf der Carolabrücke (118 785 M.), Beitrag zum Wettin-Obelisken (60 849 M.), der Stübelbrunnen (101 000 M.), die Sportwiesen an der Lennéstraße (551 508 M.), der Ballwerfer von Fabricius auf den Sportwiesen (46 228), den Nymphenbrunnen in der Bürgerwiese und das Güntzbad.

Auch der Tiedge-Stiftung hat Dresden mancherlei zu verdanken. Sie wurde von Freunden und Verehrern des 1841 verstorbenen Dichters Christian August Tiedge ins Leben gerufen und erhielt aus dem Ertrage der Allgemeinen Deutschen National-Lotterie, die Major Serre auf Maxen zu Schillers hundertstem Geburtstag im Jahre 1859 veranstaltete, einen bedeutsamen Zuwachs, so daß sie jetzt über ein Kapital von ungefähr 660 000 M. verfügt. Sie wird von einem Ausschuß verwaltet, an dessen Spitze jetzt Bürgermeister a. D. Leupold steht; ihre Erträgnisse sind teils zu Ehrenpreisen für deutsche Dichter, teils zu Unterstützungen für Schriftsteller, Künstler und deren Hinterbliebene, teils zum Ankauf und zur Bestellung von Werken der bildenden Kunst bestimmt, für deren örtliche Verwendung keine Grenzen gezogen sind. Dresden verdankt der Tiedge-Stiftung außer einigen Büsten und Bildnissen die vier großen Reliefs von Engelke an der Vorhalle des Friedhofs zu Löbtau, den Gerechtigkeitsbrunnen auf dem Holbeinplatze, die Herme Richard Wagners von Gustav Kietz im Treppenhause der Hofoper, die Marmorgruppe Das Drama von Max Klinger im Albertinum zu Dresden, die Erztüre an der Jakobikirche von Hans Hartmann-Maclean, die Erinnerungstafeln für Tiedge und Elise von der Recke (Körnerstr. 1) von Peter Pöppelmann und für Heinrich von Kleist (Pillnitzerstr. 29) von Richard König.

PLASTIK.

Noch ganz im Banne der Hähnelschen Richtung steht das Siegesdenkmal von Robert Henze auf dem Altmarkt, die siegreiche Germania mit der Fahne in der Hand und mit vier allegorischen sitzenden Frauengestalten am Sockel; dasselbe Motiv zum dritten Male in dem engen Umkreis der Altstadt erscheint doch etwas zuviel, um auf die Dauer anzuziehen und zu wirken. Auch der Platz inmitten des Altmarktes erscheint nach den Anschauungen über Städtebau, denen wir uns seit Camillo Sittes Auftreten wieder

Empfohlene Zitierweise:
Paul Schumann (1855-1927): Dresden. Berühmte Kunststätten, Band 46, 1. Auflage. E.A. Seemann, Leipzig 1909, Seite 293. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Paul_Schumann_-_Dresden.pdf/305&oldid=- (Version vom 1.4.2023)