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Abb. 157 Schmuckhof im Kunstgewerbemuseum

Brühlsche Palais (von Knöffel) abgebrochen wurde, löste man die Skulpturen, die Wandbekleidungen mit Holzschnitzereien, die Marmorkamine und das Silvestresche Deckengemälde sorgfältig ab. Der neue Saalbau aber wurde genau in den entsprechenden Maßen aufgeführt, so daß er den alten Saal vollständig aufnehmen konnte. So ist das herrliche Werk des 18. Jahrhunderts in neuer Pracht erstanden. Die schönen Verhältnisse des Raumes, die reichen vergoldeten Ornamente auf dem weißen Grunde, die Kamine, die lebensgroßen Bildnisse Augusts des Starken, Augusts III. und ihrer Gemahlinnen, sowie das in neuer Farbenpracht erstrahlende Deckengemälde, all das wirkt in heiterster Pracht zusammen und ergibt einen Festsaal, wie wir in Dresden außerhalb des Kgl. Schlosses keinen zweiten haben.

Besonders hervorzuheben sind endlich die beiden Schmuckhöfe, die zum Museum gehören, stimmungsvolle Anlagen gleich den Kreuzgängen alter Klöster, in ihrem Reiz erhöht durch die alten Dresdner Bildwerke aus Friedhöfen und Gärten, die hier inmitten des heranwachsenden Grüns untergebracht sind.

Empfohlene Zitierweise:
Paul Schumann (1855-1927): Dresden. Berühmte Kunststätten, Band 46, 1. Auflage. E.A. Seemann, Leipzig 1909, Seite 287. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Paul_Schumann_-_Dresden.pdf/299&oldid=- (Version vom 25.1.2023)