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Abb. 151 Stallhof im Kgl. Schloß nach dem Umbau 1889–1901

Bei dem Schloßumbau handelte es sich einesteils darum, dem gesamten Schlosse, das im Äußeren seit dem Schloßbrand von 1701 allzu unansehnlich war, ein einheitliches, künstlerisch bedeutendes Gepräge zu geben, andernteils sollte der Georgenbau so umgestaltet werden, daß durch das mittlere Tor Wagen in beiden Richtungen gleichzeitig verkehren könnten. Beide Aufgaben haben die Hofarchitekten Dunger und Frölich glücklich gelöst. Das Schloß trägt jetzt im Äußern das einheitliche Gepräge reicher deutscher Renaissance, für deren Formen die Giebel an der Westseite den Ton angegeben haben. Während an dieser Seite die Motive etwas gedrängt erscheinen, sind der Südbau und mehr noch die östliche Schauseite an der Schloßstraße in ihrer Gesamtwirkung durchaus gelungen. Die prächtigen Giebel, der kraftvolle Eckturm, der in die Schloßstraße hineinschaut, die schmuckreichen Erker und das zu neuem Glänze erstandene Hauptportal ergeben ein harmonisches und charaktervolles Gesamtbild. Den Glanzpunkt des Ganzen bildet der Georgenbau. Es galt, den Torbau zwischen

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Paul Schumann (1855-1927): Dresden. Berühmte Kunststätten, Band 46, 1. Auflage. E.A. Seemann, Leipzig 1909, Seite 280. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Paul_Schumann_-_Dresden.pdf/292&oldid=- (Version vom 25.1.2023)