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Abb. 149 Inneres der Christuskirche von Schilling und Gräbner

ausgebrannt war. Durch die stehengebliebenen Umfassungsmauern waren sie dabei allerdings in ihrer Freiheit beschränkt, aber sie haben doch einen imposanten Raum geschaffen, der dem evangelischen Bedürfnis in hohem Maße genügt. In der Formensprache ist hier der gelungene Versuch gemacht, die durch den Ursprung der Kirche gegebenen Barockformen mit modernen ornamentalen Ideen zu durchdringen und zu verbinden. Der moderne Betonbau gab das Mittel zu der kühnen Deckenkonstruktion.

Vorübergehend schuf eine evangelische Kirche im Sinne der neuen Bestrebungen in der dritten deutschen Kunstgewerbe-Ausstellung zu Dresden 1906 der Dresdner Architekt Fritz Schumacher. Der Raum atmete eine ernste große Stimmung, Altar, Kanzel und Orgel waren übereinander angeordnet.

Endlich schufen Schilling und Gräbner ganz aus Eigenem als ihr reifstes Werk die Christuskirche in Strehlen (1905). Von vorn gesehen schaut sie mit ihrer mächtigen Mauermasse wehrhaft und trotzig in die Lande hinaus, und ringsumher von den Bergen, die das Elbtal umsäumen, sieht man das charaktervolle Turmpaar

Empfohlene Zitierweise:
Paul Schumann (1855-1927): Dresden. Berühmte Kunststätten, Band 46, 1. Auflage. E.A. Seemann, Leipzig 1909, Seite 278. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Paul_Schumann_-_Dresden.pdf/290&oldid=- (Version vom 15.3.2023)