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Abb. 143 Blick über die Augustusbrücke nach Dresden-Altstadt 1890
(Phot. E. Sonntag)

der Augustusbrücke her: groß und mächtig stand der Chiaverische Bau vor unseren Augen, bescheiden traten der Georgenbau und das ehemalige Ministerialgebäude zurück, sie gaben nur den Maßstab für die Größe des hochaufschießenden Turms. Auch die Terrassenfreitreppe erschien uns mächtig und groß. Das Bild hat sich verändert. Das Georgentor ist weit stattlicher geworden, ein hohes Dach mit Laterne ragt hinter dem neuen Giebel empor. Auch das neue Landhaus ist vollkommen anders als das alte Ministerialhaus: dieses war dürftig und unscheinbar, ohne jede Ansprüche auf architektonische Geltung; das Landhaus aber ist ein monumentaler und charaktervoller Bau, der auch durch seine Höhe und seine Masse, besonders auch durch seinen Turm gewichtig mitspricht, in dem weiter umrahmten Bilde sowohl, das vor allem die mächtige Kuppel der Frauenkirche und den Schloßturm mit umschließt, wie in der engeren Umrahmung, die uns nur Landhaus, Georgenbau und Hofkirche zeigt. In dem engeren Bilde tritt jetzt der Georgenbau, flankiert von der Kirche und dem Ständehaus, kräftiger betont als Mitte des Bildes hervor. Der Turm des Ständehauses gibt als Gegengewicht gegen die beiden anderen Spitzen dem Bilde seinen Abschluß. Das Bild im weiteren – die Frauenkirche hinzugenommen – drängt uns den Gedanken auf,

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Paul Schumann (1855-1927): Dresden. Berühmte Kunststätten, Band 46, 1. Auflage. E.A. Seemann, Leipzig 1909, Seite 270. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Paul_Schumann_-_Dresden.pdf/282&oldid=- (Version vom 27.1.2023)