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Abb. 141 Ausstellungsgebäude der Kgl. Kunstakademie von Lipsius, Giebelschmuck von Johannes Schilling
(Phot. E. Sonntag)

neben der monumentalen Kuppel der Bährschen Frauenkirche, und nur die im Umriß wirksame Fama obenauf von Robert Henze gibt ihr einige Berechtigung. Die Stirn des Ausstellungspalastes ist in glänzender Weise als offene Säulenhalle gestaltet. Den Städtischen Ausstellungspalast kennzeichnet im Äußeren eine ansprechende Gruppierung der Dachaufbauten; dem großen Saale fehlt trotz seinem Umfange die bedeutende Raumwirkung. Im übrigen aber ist das Innere, das sich für die Ausstellungen beliebig verändern läßt, zweckmäßig und trefflich brauchbar.

Weiter ist das Polizeigebäude ein sehr stattlicher und wohlgegliederter Bau; die Ornamentik strebt in erfreulicher Weise nach Eigenart, ist nur etwas derb und an gewissen Stellen gehäuft; mehr Ruhepunkte würden die Vorzüge des Baues noch mehr zur Geltung gebracht haben. Am Hauptbahnhofsgebäude begegnen sich rückschauende Architektur und moderner Eisenbau. Der Umbau wurde notwendig, weil der Verkehr von der Innenstadt nach der Reichsstraße immer mehr gewachsen war und durch Züge, die ihn zu ebener Erde kreuzten, in unerträglicher Weise gestört wurde. Die Aufgabe, den Stadtverkehr zu erleichtern und zugleich die gesamten Eisenbahnlinien zu vereinigen, ist durch die Verbindung eines hochliegenden Inselbahnhofs mit einer ebenerdigen Kopfstation in genügender Weise gelöst. Dem stattlichen Empfangsgebäude fehlt indes moderne Eigenart, imposanter

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Paul Schumann (1855-1927): Dresden. Berühmte Kunststätten, Band 46, 1. Auflage. E.A. Seemann, Leipzig 1909, Seite 268. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Paul_Schumann_-_Dresden.pdf/280&oldid=- (Version vom 2.4.2023)