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Abb. 138 Großer Ballsaal im Kgl. Schloß
von Wolframsdorf (1842), Malereien von Bendemann

strengsten Forderungen an gediegene Ausführung und vornehmen Geschmack gestellt wurden, hat sich das Dresdner Kunstgewerbe wirksam geschult. Demselben Stile huldigte zunächst auch die Dresdner Kunstgewerbeschule, die seit 1879 unter dem aus Wien kommenden Architekten Carl Graff umgestaltet wurde.

WACHSTUM UND ENTWICKELUNG DRESDENS.

Das letzte Viertel des 19. Jahrhunderts, das im ganzen mit der Regierungszeit des Königs Albert zusammenfällt, brachte Dresden eine großartige Entwickelung. Die Einwohnerzahl wuchs auf mehr als das Doppelte. Im Jahre 1873 hatte die Stadt 190 000 Einwohner, im Jahre 1898 waren es 380 000, heute, nachdem ein Dutzend Vororte einverleibt sind, ist die halbe Million überschritten. Mit der stetig wachsenden Zahl der Einwohner wuchs naturgemäß auch die Stadt selbst; zahlreiche neue Straßenzüge gliederten sich an die alten, füllten die Lücken zwischen dem Stadtkern und den Vorstädten, zwischen den Vorstädten und den Vororten. Der wachsende Verkehr stellte immer höhere Anforderungen, neue

Empfohlene Zitierweise:
Paul Schumann (1855-1927): Dresden. Berühmte Kunststätten, Band 46, 1. Auflage. E.A. Seemann, Leipzig 1909, Seite 261. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Paul_Schumann_-_Dresden.pdf/273&oldid=- (Version vom 21.3.2023)