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Abb. 135 Palais Parkstraße 7 von Bernhard Schreiber


Schule und den Anforderungen der Gesundheit nicht entspricht. Vergebens hatte Hermann Hettner gegen den Bau Einspruch erhoben. Auch die Sophienkirche (1864 — 68) offenbart nur zu deutlich die Absicht, um jeden Preis am Äußeren Gotik zu zeigen. War es an und für sich unberechtigt, der alten Barfüßerkirche Türme zu geben, so ist es diese Turmschauseite, die uns eine dreischiffige Kirche ankündigt, noch weniger, denn sie steht vor einer zweischiffigen Kirche. Auch der kleinliche, unnötige Chor und die nüchterne Durchbildung der gotischen Formen befriedigen nicht im mindesten. Weit besser ist Arnolds drittes Werk: Schloß Eckberg an der Elbe, das mit seinem malerischen Aufbau so heiter und zierlich ins Elbtal herniederschaut. Daneben liegen, wie hier nebenbei erwähnt sein mag, die beiden Albrechtschlösser, die der preußische Landbaumeister Lohse 1850 — 54 für den Prinzen Albrecht von Preußen und seinen Hofmarschall „im hellenischen Stile Schinkels“ erbaute.

DIE NEUE HOFOPER.

Die beiden historischen Stile, die italienische Renaissance und die Gotik, haben Dresden in der Folge noch bis in den Beginn des 20. Jahrhunderts beherrscht. Es hatte sich als eine Art Glaubenssatz festgesetzt, daß für Staatsgebäude

Empfohlene Zitierweise:
Paul Schumann (1855-1927): Dresden. Berühmte Kunststätten, Band 46, 1. Auflage. E.A. Seemann, Leipzig 1909, Seite 257. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Paul_Schumann_-_Dresden.pdf/269&oldid=- (Version vom 15.3.2023)