Seite:Paul Schumann - Dresden.pdf/240

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Abb. 120 Altstädter Hauptwache von Schinkel
(Lichtdruck von Rud. Brauneis, Dresden)

Franzosen aus Dresdens Mauern ab. Zum Gouverneur von Sachsen an Stelle des unglücklichen gefangenen Königs ernannten die verbündeten Fürsten den russischen Generalmajor Fürsten Repnin. Er nahm seinen Sitz im Brühlschen Palais zu Dresden. Ihm hat Dresden manches zu danken. Es war ihm unbequem, daß von seinem Garten kein gerader Weg nach dem Schlosse führte. Daher ließ er durch den Hofbaumeister Thormeyer die große Freitreppe zum Brühlschen Garten anlegen. Auch der verwilderte Garten selbst ärgerte ihn. Er ließ ihn daher instand setzen, ließ die Ruinen des Brühlschen Belvedere beseitigen und durch den Hofbaumeister Christian Friedrich Schuricht ein neues Belvedere erbauen, das bis zum Winter 1842 gestanden hat. Repnin gestattete zugleich den Bürgern Dresdens den Zutritt zum Brühlschen Garten. So war der „Balkon Europas“ eröffnet; was einst der allmächtige Günstling Augusts III. nur für sich und seine Gäste geschaffen hatte, war Gemeingut der Dresdner und aller Dresden besuchenden Fremden geworden. Repnin ließ auch die von den Franzosen gesprengte Elbbrücke wieder herstellen, er wandelte den Großen Garten in einen Lustort um und erweiterte die Kunstakademie.

Die Abtragung der Festungswerke, die der Feldzug von 1812 unterbrochen hatte, ward 1817 wieder aufgenommen; um 1829

Empfohlene Zitierweise:
Paul Schumann (1855-1927): Dresden. Berühmte Kunststätten, Band 46, 1. Auflage. E.A. Seemann, Leipzig 1909, Seite 228. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Paul_Schumann_-_Dresden.pdf/240&oldid=- (Version vom 22.2.2023)