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Abb. 119 Freitreppe der Brühlschen Terrasse von Thormeyer 1812 mit den Gruppen der vier Tageszeiten von Johannes Schilling 1864–1871
(Lichtdruck von Rud. Brauneis, Dresden)

Der französische Eroberer Napoleon zwang 1806 den sächsischen Kurfürsten, dem Rheinbunde beizutreten, er machte Sachsen zu einem Königreich und von 1807 an kämpften die sächsischen Truppen gemeinsam mit den Franzosen gegen Preußen und alle sonstigen Mächte, die sich Napoleon feindlich gegenüberstellten. Die Bundesgenossenschaft zwischen dem König von Sachsen und Napoleon stand allerdings auf dem Papier. In Wirklichkeit gebot Napoleon über Sachsen wie er wollte, und auch in Dresden, das von 1807–13 aus Unruhe und Kriegsnot nicht herauskam, herrschte er als eigentlicher Gebieter. Napoleon gab 1809 den Befehl, die Festungswerke Dresdens abzutragen. Dresden sollte aufhören, eine Festung zu sein, Torgau sollte zur Landesfestung ausgebaut werden. Am 20. November 1809 begann das Werk der Zerstörung. Drei Jahre lang arbeitete man an der Beseitigung der Schanzen, Wälle und Bastionen. Dann kam der Feldzug Napoleons gegen Rußland mit seinen schwerwiegenden Folgen. Napoleons Macht wurde in Rußland vernichtet, und der große Befreiungskrieg des Jahres 1813 brachte endlich auch Deutschland die Erlösung vom fremden Joche.

Dresden war einer der letzten Stützpunkte der Napoleonischen Herrschaft gewesen. Am 17. November 1813, vier Wochen nach der ruhmreichen Völkerschlacht bei Leipzig, zog die letzte Abteilung

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Paul Schumann (1855-1927): Dresden. Berühmte Kunststätten, Band 46, 1. Auflage. E.A. Seemann, Leipzig 1909, Seite 227. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Paul_Schumann_-_Dresden.pdf/239&oldid=- (Version vom 22.2.2023)