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Abb. 116 Rast bei der Heuernte von Caspar David Friedrich Gemäldegalerie

nicht schwer; das Publikum, im ganzen gemütlich gebildet, hier und da phantastisch durch den einige Zeit in Dresden lebenden und schreibenden Dichter Hoffmann aufgeregt, nahm überall fähigen Anteil, und der Boden fand sich somit für junge Kräfte ganz gut vorbereitet.“

Kaspar David Friedrich (1774—1840), der auf der Deutschen Jahrhundert-Ausstellung des Jahres 1906 wieder entdeckt wurde, war gleich Philipp Otto Runge, der aber nur kurze Zeit in Dresden verweilte, vom Norden nach der sächsischen Hauptstadt gekommen (1798). Was Runge als Aufgabe der Malerei im 19. Jahrhundert bezeichnet hatte, nämlich Licht und Farbe und bewegendes Leben darzustellen, daran ging Friedrich, getrieben von dem poetischen Drange, der ihn beseelte, und geschult in der Kopenhagener Akademie, wo Christian Wilhelm Eckersberg damals eine intime Kunst an Stelle der großen Kunst setzte und weithin segensreich wirkte (Springer-Osborn Grundriß der Kunstgeschichte V, 183). Während Friedrich Matthäi (1777—1847) als Vertreter dieser großen Kunst in Dresden die

Empfohlene Zitierweise:
Paul Schumann (1855-1927): Dresden. Berühmte Kunststätten, Band 46, 1. Auflage. E.A. Seemann, Leipzig 1909, Seite 223. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Paul_Schumann_-_Dresden.pdf/235&oldid=- (Version vom 14.2.2023)