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Abb. 114 Denkmal des Malers Johann Eleazar Zeisig 1806

den Schillingschen Gruppen weichen mußten.“ (Gustav Müller S. 101.)

GRAFF UND ZINGG.

Nicht viel besser stand es um die Dresdner Malerei jener Zeit. Der Akademiedirektor Charles Hutin († 1776), der Tiermaler Joseph Roos, Giovanni Casanova († 1795), Johann Elias Zeisig, genannt Schenau (aus Großschönau 1737 bis 1806), sie alle haben nichts irgendwie Bemerkenswertes an Kunst hinterlassen. Wenigstens ein Künstler aber lebte und wirkte damals in Dresden, dessen Ruhm noch heute unvermindert strahlt: Anton Graff aus Winterthur, der 1776 nach Dresden berufen wurde und hier bis zu seinem Tode im Jahre 1813 jene zahlreichen Bildnisse schuf, die noch heute die Freude aller Kunstfreunde bilden. Eine ganze Reihe dieser Bildnisse, die uns die adelige und die bürgerliche Gesellschaft der damaligen Zeit und besonders alle berühmte Zeitgenossen so treu vor Augen führen, besitzt die Dresdner Galerie. Kommt man aus dem Pastellkabinett nach den Zimmern, wo die Graffschen Bildnisse hängen, so wird man sich unmittelbar bewußt, daß eine andere Zeit herangekommen war. Dort die unverwüstliche Lebenslust eines Hofes im Stile

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Paul Schumann (1855-1927): Dresden. Berühmte Kunststätten, Band 46, 1. Auflage. E.A. Seemann, Leipzig 1909, Seite 219. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Paul_Schumann_-_Dresden.pdf/231&oldid=- (Version vom 3.2.2023)