Seite:Paul Schumann - Dresden.pdf/20

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Abb. 4 Alte Kreuzkirche, 1760 zerstört

der Marktplatz mit dem Kauf- und Rathaus, dazu die Frauenkirche, die zwar außerhalb der Stadt in dem wendischen Fischerdorfe lag, aber doch auch für die Stadt hohe Wichtigkeit gewann. Denn da sie der Bischof von Meißen als christlicher Missionar zum ersten Stützpunkt seiner Werbetätigkeit im Elbtal oberhalb seines Sitzes machte, gewann sie allmählich ein solches Ansehen, daß im Verein mit der Markgrafenburg der Ansiedelung auf dem linken Elbufer das Übergewicht über das rechtselbische Alten-Dresden verschaffte.

DIE MITTELALTERLICHEN WOHNHÄUSER.

Von allen diesen ältesten Bauwerken ist außer etwaigen Grundmauern nichts mehr vorhanden, nur daß eben die späteren Bauten des Schlosses, der beiden Kirchen und der Brücke auf der Stelle der alten stehen. Auch sonst ist aus dem Mittelalter herzlich wenig erhalten. Dresden war damals eine wenig ansehnliche Stadt. Noch im 15. Jahrhundert hatte sie schwerlich mehr als 6000 Einwohner. Die ältesten Häuser aber waren aus Holz und Lehm erbaut und mit Stroh gedeckt, später traten Fachwerk und Schindeldächer auf. Im 15. Jahrhundert mühen sich Rat und Markgraf

Empfohlene Zitierweise:
Paul Schumann (1855-1927): Dresden. Berühmte Kunststätten, Heft 46, 1. Auflage. E.A. Seemann, Leipzig 1909, Seite 8. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Paul_Schumann_-_Dresden.pdf/20&oldid=- (Version vom 5.12.2022)