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Abb. 72 Der Triumphzug des Bacchus von Dinglinger (Nach Sponsel, Dinglinger)


anerkennen. Ebenso bereitwillig würdigen wir den geschickten Aufbau der monstranzartigen Kabinettstücke, wenngleich wir selbst wieder Kameen als Einzelkunstwerke höher schätzen, als in jener mehr oder minder gezwungenen Zusammenfassung unter gemeinsamen Gesichtspunkten, die sich aus der Gelehrsamkeit der Zeit, besonders aus der Vorliebe für die römische Antike ergeben. Sein Gesamtwerk im Grünen Gewölbe zu Dresden ist ein glänzendes Zeugnis verständnisvollen Zusammenwirkens eines prachtliebenden Mäcens mit einem Künstler, der auf alle Neigungen und Wünsche eines Kunstfreundes mit vollem Können einzugehen vermag.

Johann Melchior Dinglinger und seine Brüder fertigten für den Hof im wesentlichen Prunkgeräte und Schaustücke, die dann ihren Platz im Grünen Gewölbe fanden. Nicht minder großartig waren Augusts Bestellungen für die Silberkammer. Für diese arbeiteten die Hofsilberarbeiter Christian Gottlob Irminger, Georg Gerbeck und Paul Ingermann, „unter deren Händen der kostbare Schatz entstand, den der König bei den Vermählungsfesten des Kurprinzen in den Gemächern und auf den Tafeln aufzeigen konnte“. Da sie längst nicht genug liefern konnten, wurden noch zahlreiche

Empfohlene Zitierweise:
Paul Schumann (1855-1927): Dresden. Berühmte Kunststätten, Band 46, 1. Auflage. E.A. Seemann, Leipzig 1909, Seite 143. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Paul_Schumann_-_Dresden.pdf/155&oldid=- (Version vom 15.2.2023)