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Abb. 68 Schlafzimmer König Augusts des Starken im Kgl. Schlosse

und die Kamine erglänzen in farbigem Marmor. Prachtvoller roter Samt mit Reliefstickerei in Goldbrokat verkleidet die Wände des Thronsaals, gestickte Pilaster mit reichsten Ornamenten gliedern die Flächen, von Kapitell zu Kapitell ziehen sich unter dem Kreuzgesims reiche Behänge hin. Dazu das Kranzgesims selbst in seiner vornehmen Durchbildung in Stuck, das vergoldete und farbig bemalte Eichenholz der Türen, Sockel und Fenster, die profilierten Füllungen, die reichfacettierten Spiegel, die prächtig gravierten Schlösser, die Wappenkartuschen in den Ecken, die bemalten Hohlkehlen und das große allegorische Gemälde an der Decke: Herkules, der die Laster zu Boden stößt, alles das vereint sich zu einem Akkord von berauschender Pracht, würdig der „Halle, wo die Thronrede des Herrschers erschallt“.

Ähnlich, wenn auch nicht ganz so reich, ist das Schlafzimmer ausgestattet: grüner Sammet bedeckt hier die Wände, Pilaster und Borden in Applikationsstickerei von farbigem Goldbrokat verkleiden

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Paul Schumann (1855-1927): Dresden. Berühmte Kunststätten, Band 46, 1. Auflage. E.A. Seemann, Leipzig 1909, Seite 134. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Paul_Schumann_-_Dresden.pdf/146&oldid=- (Version vom 2.12.2022)