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Abb. 67 Thronsaal König Augusts des Starken im Kgl. Schlosse

nichts mehr vorhanden ist, so sind doch eine Reihe anderer Räume aus Augusts Tagen erhalten, die uns einen genügenden Einblick wenigstens in den Prunkstil der Innenraumkunst der Zeit gewähren: der Thronsaal und das Schlafzimmer Augusts des Starken um 1698, eine Säulenhalle an der Nordostecke des Schlosses um 1710, die acht Zimmer des Grünen Gewölbes um 1720, der Gardensaal und das Porzellanzimmer im Turm (um 1730) umfassen in drei Jahrzehnten fast die ganze Regierungszeit des Königs. Der Barockstil, den diese prächtigen Räume fast ausschließlich aufweisen, war der Prunkliebe des Königs besonders angemessen. Er war der reichste und beweglichste aller Stile, die je geherrscht haben und vermochte schlechtweg allen Bedürfnissen vom alltäglichsten bis zum höchsten – Heiterkeit und Lust, Würde, Prunk, Heiligkeit – in zweckmäßiger Weise gerecht zu werden, ganz besonders aber kam er dem Prachtbedürfnis des immer üppiger werdenden Genußlebens im 17. Jahrhundert entgegen. Eine ungemein vornehme und gediegene Pracht herrscht vor allem im Thronsaal. Die Türgewände

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Paul Schumann (1855-1927): Dresden. Berühmte Kunststätten, Band 46, 1. Auflage. E.A. Seemann, Leipzig 1909, Seite 133. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Paul_Schumann_-_Dresden.pdf/145&oldid=- (Version vom 2.12.2022)