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Abb. 56 Das hölzerne Amphitheater zum Damenfest am 6. Juni 1709

Kein Fürstendenkmal steht mit mehr Recht an seiner Stelle als das Reiterdenkmal Augusts des Starken auf dem Markte zu Dresden-Neustadt: es bedeutet die Huldigung dessen, was man ringsumher sieht, für seinen Schöpfer.

Freilich ist in Neustadt ebensowohl wie in Altstadt nicht alles geworden, was August der Starke in seiner kunstsinnigen Prachtliebe begann oder plante, namentlich nicht das Pyramidengebäude, das in seiner heutigen Gestalt als Hauptwache für Neustadt und als Kriegsministerialhaus dient. Entworfen wurde das Pyramidengebäude von dem Architekten Zacharias Longuelune. Dieser war 1669 geboren, war als Architekt Schüler des französischen Architekten Lepautre und trat 1713 in kursächsische Dienste; er starb 1745 als Oberlandbaumeister. Das königlich sächsische Hauptstaatsarchiv zu Dresden bewahrt noch heute 26 Zeichnungen zu dem Pyramidengebäude von Longuelunes eigener Hand, deren eine wir hier abbilden.

Auf quadratischem Grundriß sollte sich ein Treppenbau und darauf der Obelisk mit Bildnis Augusts des Starken und dem polnischen Adler erheben: als eine prächtige Zierde des Neustädter

Empfohlene Zitierweise:
Paul Schumann (1855-1927): Dresden. Berühmte Kunststätten, Band 46, 1. Auflage. E.A. Seemann, Leipzig 1909, Seite 109. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Paul_Schumann_-_Dresden.pdf/121&oldid=- (Version vom 14.9.2022)