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Amen das werd war. Hie wirt gefragt warvmb der pater noster so churz ist vnd so wenig wort hat. das ist durich siben sache. die erst das man in schir gelernen mug. die ander daz man in dester leichter pehalte vnd sein nicht vergezze. die dritte das man in ze aller zeit spreche. die virde daz sein niemant verdriez ze sprechen. die fünft daz sich niemant pereden mug das er sein nicht gelernen mug. die sechste das der mensch gedingen hab daz er schir gewert werd. die sibent das des gepets chraft mit des herczen gir erczaigt werde vnd nicht mit der menig[1] der wort. seind wir im vergeben vnd verlassen schullen vnsern schuldigärn so sunder der der sein gult[2] vodert an sein gelter oder der gericht vnd pezzerung sucht vmb das vnrecht das im getan ist. spricht sand Augustin vnser herr redt nicht von der gulte dez guts oder des gerichts sunder von dem neid vnd veintschaft der in des menschen herczen ist das sich der mensch rechen wil. Man fragt auch warvmb wir nicht piten gib vns vnser tegleich prot als wir geben seid[3] wir piten vergib vns vnser schuld als wir vergeben (18b). da antburt man allso vber. wir haben nicht ze aller zeit als guten gewalt vnd als gut stat ze geben prot vnd ander gute ding als wir gewalt haben ze verlassen den die vns laid habent getan ob wir wellent. Der pater noster haizzet vnsers herren gepett oder daz herleich gepett wann

  1. Menge.
  2. Schuld.
  3. Sint, sintemal, da doch.
Empfohlene Zitierweise:
Joseph Kehrein: Pater Noster und Ave Maria in deutschen Übersetzungen. Frankfurt a/M.: Verlag für Kunst und Wissenschaft (G. Hamacher), 1865, Seite 32. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Pater_Noster_und_Ave_Maria_in_deutschen_Uebersetzungen.pdf/40&oldid=- (Version vom 1.8.2018)